Unsere
Gemeinschaft
Grockstädt ist ein Dorf mit knapp 70 Einwohnern, die Hälfte davon sind Rentner, in Sachsen-Anhalt südwestlich von Halle. Der Ort liegt direkt an der B250 zwischen Nebra (Himmelsscheibe) und Querfurt ziemlich genau in der Mitte davon.
Durch die Gemeinschaft war es möglich, sich zusammenzutun und einen Verein zu gründen, welcher die Kirche wieder aus Ihrem Dornröschenschlaf holt. Durch den großen Zusammenhalt und gemeinsame Kraft haben wir es in den letzten Jahren geschafft, unserem Ziel mit jedem Jahr ein Stück näher zukommen. Wir danken allen Beteiligten aus der Ferne und vom Nahen, die uns Kraft, Unterstützung, Mut und materielle Unterstützung gegeben haben. Unser Verein verfolgt das Ziel, die historisch wertvolle, mit reichen Traditionen versehene Dorfkirche zu Grockstädt vor dem Verfall zu retten, wieder Instand zu setzen, zu pflegen und sie der Nachwelt zu erhalten. Sie soll künftig den Bürgern von Grockstädt und Umgebung wieder zugänglich gemacht werden und für religiöse sowie allgemein kulturelle Zwecke dienen.
Der Verein stellt sich weiterhin die Aufgabe für eine saubere Umwelt zu sorgen, damit die Flora und Fauna zum Wohle der Allgemeinheit erhalten bleibt, sowie die Heimat und Denkmalpflege zu fördern. Des Weiteren möchten wir anderen Vereinen und Gemeinden Mut geben, Ihre Projekte in die Tat umzusetzen und viel Glück wünschen auf Ihren harten und steinigen Weg.
Die Kirche hat einen im Kern romanischen Turm, der Chor ist gotisch, das Kirchenschiff stammt von 1721 - und alles ging in DDR-Zeiten vor die Hunde. Schlimmer noch als um den bis heute maroden Innenraum mit der kaputten Orgel war es um die Statik bestellt, weil das Dach die teilweise feuchten Mauern auseinanderdrückte, wodurch ein langer Riss vom Fundament bis zur Mauerkrone entstand. Die Dächer von „Kirchenschiff und Turm waren stark beschädigt, um die Kirche wuchs ein regelrechter Urwald, die Sandsteinmauer auf der Grundstücksgrenze zerbröselte. Allein für die dringendsten Reparaturen wurden 70 000 Euro veranschlagt - ein hoffnungsloser Fall in dem kleinen Dorf in dem armen Bundesland mit der klammen Landeskirche.
"Von unseren 22 Mitgliedern sind nur vier regelmäßige Kirchgänger", sagt auch Axel Lorenzen aus Grockstädt. Doch sei an Tagen, an denen die Kirche für Gottesdienste genutzt wird:
"- Erntedankfest oder Heiligabend -, das Gebäude rappelvoll."
Die Kirche stiftet Gemeinschaft. Die stellt sich auch im Verein her. Denn vieles muss in Eigenarbeit geleistet werden. Die Grockstädter restaurierten Kirchenbänke und zogen eine Sandsteinmauer ums Gebäude, sicherten die Dächer, sanierten die Zwiebelhaube des Turms und beteiligten sich an der jetzt abgeschlossenen ersten Sanierungsphase, in der der Turm und das angrenzende Mauerwerk repariert wurden. Durch solche praktischen Tätigkeiten werden auch die in Kirchendingen eher spröden Männer einbezogen.
Beide Geschlechter engagieren sich bei den Spendenaktionen vom Dorffest mit Altfahrzeugtreffen bis zum Kuchenverkauf, sowie beim "Klinken putzen". Denn um die Zuschüsse der Denkmalstiftungen musste der Verein kräftig werben, zudem hatte man Eigenmittel
zu beschaffen, damit in der zweiten Bauphase das Dach und die Mauerkrone des Kirchenschiffs saniert werden können. Daher stärkt die heutige Scheckübergabe durch Oberkirchenrat Thomas Begrich als Geschäftsführer der Stiftung KiBa und DSD-Vorstandsmitglied Gerhard Eichhorn den Grockstädter Lokalstolz doppelt. Zum einen, weil so das Wahrzeichen der dörflichen Identität erhalten werden kann, zum andern, weil die Eigeninitiative belohnt wird.
"Das ist eine große Freude", sagt Lorenzen, "dass diese hohen Persönlichkeiten uns würdigen."
Mit der Mission kam jeden
Tag ein Stück Hoffnung
was unserer Gemeinschaft
ein Stück näher zusammenbrachte.
Als eines der kleinsten Orte in der Umgebung mit der geringsten und ältesten Bevölkerungsdichte, ist es
gelungen zusammenzurücken. Der Verein hat es geschafft in kurzer Zeit Erfolge zu feiern und nach vorn zu blicken. Hier ein paar Details dazu.
VEREINSGRÜNDUNG
"Wir sind ein Verein der sich zur Rettung der St. Michaelis Kirche stark macht, um nicht länger zu zu sehen, wie das älteste Gebäude im Ort verfällt."
Am 19.12.2002auf dem Amtsgericht Merseburg eingetragen, in das Vereinsregister unter der Nr.VR 666.
1982 letzte Nutzung u.a. Konfirmation von Nancy Beck
1984 leer geräumt und aufgegeben
1995auf ehemaligen Friedhof, Arbeitsbeschaffungsmaßnahme mit Arbeitskräften aus den Eislebener Raum, teilweise Beräumung fast alle Fenster wurden mit Holztafeln verschlossen
1999 vor den 1. Dorffest, Ausrichter war die Freiwillige Feuerwehr Grockstädt, es wurde von den Organisatoren ein 4m langes eingestürztes Einfassungsmauerteil wieder aufgebaut und das Unkraut beseitigt. Das Gras hauen erfolgte bis 2002.
2002 am 10. September war es mit einer Vereinsgründung endlich soweit, nämlich nur mit dem Gras abhauen war unseren Kirchgebäude nicht geholfen. Unser neuer Bürgermeister Herr Norbert Münch lud das gesamte Dorf in den Versammlungsraum ein. Es lockten bis zu 15 000€ Fördergeld aus dem Dorferneuerungsprogramm und der Förderverein Kirche Grockstädt wurde gegründet. Anfang Oktober sind die ersten Dachnotsicherungen mit altem Förderband von der Agrargenossenschaft Weißenschirmbach e.G. getätigt worden.
2003 ist die Umfeldgestaltung mit 300t Erdbewegung, ein Baugerüst gestellt und der Turm mit Förderband notgesichert. 21.09.Erntedankgottesdienst, 24.12. Christvesper, mit Krippenspiel durch Kinder unseres Ortes. Anträge auf Förderung wurden gestellt und abgelehnt, vom Dorferneuerungsprogramm haben wir keinen Cent erhalten.
2005 Ende des Jahres, die Stiftung KIBA wirbt für die Aktion „Aus 2 Mach 3“. Bei unserer Entscheidungsfindung hörte ich mehr „Das machen wir nicht“ als „Das machen wir“, einen Antrag haben wir dann trotzdem abgegeben und waren im Jahr 2006 mit dabei.
2006 In 6 Monaten haben wir für unsere Kirchgemeinde, durch Sie verehrte Spender 8 941,58€ sammeln können. Die Stiftung KIBA legte 4 470,79€ = 50% dazu. Unsere Kirchgemeinde hatte in einen halben Jahr auf einmal 13 412,37€ auf dem Konto der Stiftung KIBA.2009 am 23.04. dieses Geld geben wir jetzt sinnvoll für die Turminstandsetzung aus, und noch ein bisschen mehr kommt von unseren Förderverein Kirche Grockstädt. Ich denke es ist hier gut angelegt, deshalb möchte ich das Glas auf unsere Investition in die Zukunft erheben.